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Die Bräutigamseiche
 

ISBN 978-3-8311-0839-8 
236 Seiten,  11,68 EUR

Leseprobe

„Nun reg‘ dich doch nicht so auf. Gleich bist du ja wieder bei deinem Kind.“ 

Aufmunternd streicht Comtesse Caroline von Amrum der Stute Bella über den Hals. Nur widerstrebend beruhigt sich das Tier. Es wittert sein Fohlen und ist ungeduldig. Behutsam führt sie das Pferd in die Box. 

„Hier bringe ich dir deine Mutter wohlbehalten zurück“, lächelt sie und streichelt liebevoll das kaum drei Wochen alte Fohlen. 

„Morgen früh reiten wir beide wieder gemeinsam aus. Ist es dir recht, Bella?“ Mit einem lauten Wiehern beantwortet Bella ihre Frage. 

„Ich merke, wir verstehen uns“, lacht Caroline und verläßt gutgelaunt den Pferdestall. Als sie über den Hof geht, sieht sie einen fremden Wagen vor dem Haus stehen. 

„Wer beehrt uns denn schon so früh am Morgen?“ Sie öffnet die Haustür. Fröhliches Lachen klingt aus dem Wohnzimmer. „Vater so fröhlich? Eigenartig.“ 

„Komm nur herein mein Kind“, ruft ihr der Vater gutgelaunt zu. 

„Ich war mit Bella im Gelände und will mich erst einmal frisch machen!“ 

„Nix da!“ erwidert Graf Friedrich von Amrum. Er kommt seiner Tochter auf halbem Wege entgegen. 

„Darf ich dir meine Tochter Caroline vorstellen, Hugo?“ 

„Vater!“ Wütend schaut sie den Vater an. Der übersieht die bösen Blicke der Tochter. 

„Dazu hast du noch genug Zeit, Caroline.“ 

„Donnerwetter! Ich gratuliere dir zu dieser Tochter“, zwinkert Hugo Seifert dem alten Schulfreund zu. Er macht keinem Hehl aus seiner Bewunderung für die schöne Frau. Unsicher schaut Caroline von einem zum anderen. 

„Darf ich dir meinen alten Schulfreund, Hugo Seifert, vorstellen, Caroline?“ 

„Herzlich willkommen auf Amrum, Herr Seifert.“ Artig geht Caroline auf den Fremden zu und reicht ihm die Hand. 

„Ich freue mich, die Worte aus so einem hübschen Mund hören. Ich darf dich doch duzen, Caroline?“ 

„Ja- aber sicher“, erwidert Caroline unsicher. Als sie wenig später beim Frühstückstisch sitzen, glaubt Caroline, Verlangen in den Augen des Fremden zu spüren. Eigenartig. Als ginge von ihm eine magische Kraft aus. Heimlich versucht sie ihn abzuschätzen. Hugo Seifert bemerkt ihre Blicke und lächelt zufrieden. 

„Was geht mich der Freund meines Vaters überhaupt an?“ denkt sie ärgerlich. Früher als gewöhnlich verläßt Caroline den Frühstückstisch. 

Nun, ich denke, wenn Sie im Besitz des Buches sind, werden Sie es bald erfahren!
(C)2000-2010Helga Panitzky

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