Hier meine letzten
        Recherchen und Berichte zur Verwendung in Kurzgeschichten oder Romanen. 
         
        
        Fahrt in die Holsteinische Schweiz 
        
        Kürzlich unternahm ich mit der Marine-Kameradschaft
          Radevormwald eine Reise in die Holsteinische Schweiz. Nach
          Dersau, nahe bei Plön gelegen, führte uns die Reise. Bei
          strahlendem Wetter und guter Laune brachen wir um sechs Uhr in der Frühe
          auf. Es wurde viel gelacht und gesungen auf dieser wunderschönen
          Reise. Ein guter Reiseleiter sowie ein aufmerksamer und guter
          Busfahrer brachten uns sicher und souverän ans Ziel. Am späten
          Nachmittag, erreichten wir das komfortable Hotel Waldblick
          in Dersau. Über 34 liebevoll eingerichtete Einzel- und
          Doppelzimmer verfügt dieses Hotel. Außerdem standen dem
          Gast ein Aufenthaltsraum- und ein Fernsehraum zur Verfügung.  
           Der Hotelier und Chef des Hauses, Wolfgang Leiber, hieß uns
          aufs Herzlichste willkommen.  
           Die sympathische Atmosphäre des Hauses, ließ uns schnell
          die anstrengende Fahrt vergessen. Nach der Zuweisung unser Zimmer,
          unternahmen die Reisenden einen kleinen Abstecher an den Plöner
          See. Hier schwamm ich seit Jahrzehnten wieder einmal im Großen
          Plöner See. Diese erste Abkühlung an diesem heißen
          Sommertag tat mir sichtlich gut. Wer auf eine Abkühlung
          verzichtete, unternahm einen langen Spaziergang entlang des Seeufers.  
        
          
          ________________________________________________________________________  
        
        Hungrig kehrten wir abends in das Hotel zurück. Gespannt, was
          uns der Koch zu bieten hatte,  verschlug es uns die Sprache. Der
          Chef bediente nicht nur persönlich, er hatte außerdem 
          auch das schmackhafte Abendmahl zubereitet. Jeden Abend verriet er uns
          seine Spezialitäten, die er am nächsten Abendessen servieren
          würde. Und die Speisen, die er zusammen mit einem zweiten Koch
          zubereitete, mundeten uns jeden Tag hervorragend. Alles in Allem, ob
          Frühstück oder Abendessen, es schmeckte hervorragend.
          Apropos Frühstück. Außer Brötchen, vielen Wurst-
          und Käsesorten, Eier gekocht oder als Rührei serviert, gab
          es dazu noch jeden Morgen frisch, selbst gebackenes Brot, das einem
          schon beim bloßen Hinsehen das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.  
           Nach dem Abendessen setzten wir uns alle gemütlich zusammen, ob
          im Hotel oder draußen auf der Sonnenterrasse. Wer wollte,
          unternahm einen kleinen Verdauungsspaziergang durch den wunderschönen
          Ort Dersau. Der gepflegte Ort war eine reine Augenweide. Sauber und
          adrett sah hier alles aus. Außerdem war es nicht weit zum Großen
          Plöner See.  
        
          
          ________________________________________________________________________________  
        
        Das eigentliche Interesse jedoch, galt der Kieler Woche, wo wir
          gleich an zwei Tagen zu Gast waren.  
        
          
          _________________________________________________________________________________  
        
        Ein weiterer Höhepunkt war die Kranzniederlegung in Laboe, im
          Marineehrenmal. Dort wurde zu Ehren der gefallenen Marinesoldaten der
          beiden Weltkriege feierlich von allen an den Kriegen beteiligten
          Staaten ein Kranz niedergelegt. Als zum Schluß das Lied: Ich
          hatt' einen Kameraden gespielt wurde, blieb kaum ein Auge
          trocken. Allerorts sah man, wie sich Menschen vor Rührung die Tränen
          aus den Augen wischten.  
        
          
          ____________________________________________________________________________  
        
        Einen weiteren Höhepunkt bildete die Fahrt zur Bräutigamseiche
          im Dodauer Forst, kurz vor Eutin. Eine uralte Eiche, die auf einer
          Lichtung des Waldes steht. Diese uralte Eiche ist immer wieder ein
          zentraler Anziehungspunkt nicht nur für verliebte Pärchen.
          Selbst Post kann man in der Eiche hinterlegen oder man schreibt direkt
          an folgende Adresse: Bräutigamseiche 23701 Eutin. Jeden zweiten
          Tag, so versicherte mir ein Postbote, wird in der Eiche Post
          abgegeben, beziehungsweise abgeholt, wenn sie frankiert ist. Ein
          pensionierter Lehrer, der mit uns einen ganzen Tag lang die Sehenswürdigkeiten
          der Umgebung zeigte, forderte uns auf, in die Eiche zu schauen, ob
          dort Post wäre. Auf einer alten Leiter kletterte ich hinauf und
          holte zwei vergilbte Briefe hervor. Die Briefe stammten von zwei
          einsamen Damen, die einen Lebensgefährten suchten. Leider hat
          sich bis auf dem heutigen Tag noch kein männliches Wesen gefunden
          und so werden die Briefe dort weiter ihr Dasein fristen, in der
          Hoffnung eines Tages doch noch erhört zu werden.  
           Eingebung oder Zufall?  Einer meiner Romane trägt den
          Titel: Die Bräutigamseiche.  
           Nur steht meine Bräutigamseiche nicht im Dodauer
          Forst sondern in Westpreußen, dort, wo ich geboren bin. Die
          Handlung meines Romans jedoch spielt sich nicht in Dodau oder Westpreußen,
          sondern in der Lüneburger Heide ab. 
        
         
           
        
        
          
            
             
            
            Eiche im Dodauer Forst  | 
            
             
            
            Eiche in Westpreußen bei Rosenberg  | 
           
         
        
        
        _______________________________________________________________________________________________  
        
        Einen weiteren Besuch in Eutin, einen Besuch in Münster's Likörfabrik,
          kurz vor Eutin, veränderte die Launen der Mitreisenden sichtlich.
          Danach gab es noch einen Abstecher nach Plön. Einen Besuch im Plöner
          Prinzenhaus und einen kurzen Stadtbummel rundeten den Tag harmonisch
          ab.  
        
          
        
        Eine Hafenrundfahrt im Hamburger Hafen, sorgte für einen
          weiteren Höhepunkt unserer Reise. Einen kleinen Abstecher über
          die weltberühmte Reeperbahn, war eine weitere Attraktion. Nach
          langem Suchen, stand ich plötzlich vor der Davidwache und fragte
          den verdutzen Beamten, wo es denn zur Reeperbahn lang gehe.  
           Junge Frau, am Tage können Sie die Straße besuchen,
          doch rate ich Ihnen dringend davon ab, des Nachts einen alleinigen
          Bummel dort zu unternehmen!grinste mich ein freundlicher, junger
          Polizist an. Kaum gesagt, stieg er mit weiteren drei Kollegen ins Auto
          und der Wagen jagte mit jaulendem Martinshorn davon. Was mich
          erstaunte, das Namensschild Davidwache war so klein geschrieben, daß
          man erst lange suchen mußte, um es zu finden. Amüsiert
          fragte ich einen der Beamten: Warum steht Euer Namensschild so
          klein geschrieben?  
           Er sah mich nur an und lächelte vielsagend. Auch eine Form der
          Verständigung, oder?  
           Wie dem auch sei, den kurzen Aufenthalt auf der Reeperbahn wird mir
          immer im Gedächtnis bleiben und erinnerte mich an meinen ersten
          Besuch, bei dem mir ein Türsteher sagte: "Junge Frau! Nun
          sehen Sie sich die Schweinereien mal an, die Ihr Mann sich sonst
          alleine ansieht!"  
           Nach sechs wunderschönen Tagen  kehrten wir am 26. Juni spätabends
          glücklich, erholt und mit vielen Erinnerungen bestückt, nach
          Hause zurück. Für mich war es eine der schönsten
          Reisen.  Es wird sicherlich nicht die letzte Reise nach Dersau
          und der weiteren Umgebung für mich und die Gruppe gewesen sein. 
        
         
           
        
        
        
  
        Kärntens Tausend Seen
        
        Einen unvergeßlichen Aufenthalt verlebte ich in und um Spittal
          an der Drau im wunderschönen Kärntner Land. Im Hotel
          zur Alten Post hatte ich mich für mein Abenteuer niedergelassen.
          Eine spannungsreiche Woche begann für mich und die gut fünfzig
          Mitreisenden. Kärnten zählt durch seine gut 1000 Seen,
          seiner einmaligen Hochgebirgswelt und seiner verkehrsgünstigen
          Lage zu den Nachbarländern Italien und Slowenien und vor allen
          Dingen durch sein sonniges Klima, zu den schönsten Gegenden Österreichs.  
           Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch, umgeben von Bergen und
          lieblichen Seen, gab es jeden Tag etwas Neues für uns zu
          entdecken.  
           Schnell hatte ich mich mit liebenswerten mitreisenden Menschen
          angefreundet und so blieb es nicht aus, das wir jeden Tag etwas
          Aufregendes erlebten. Zudem war es eine Augenweide, das herrliche 
          kleine Städtchen Sittal jeden Tag aufs Neue zu erkunden. Wir
          unternahmen jeden Tag wunderschöne Ausflüge in weiteren wie
          näheren Umgebung. Einen Rundgang, mit einem dort ansässigen,
          örtlichen  Führer, vermittelte uns einen ersten
          Einblick in das romantische Städtchen Spittal. Am nächsten
          Tag brachte uns der Busfahrer über die Malta -Hochalmstraße
          bis zur Kölnbreinsperre. Von hier aus genossen wir das herrliche
          Panorama über den unter ihnen liegenden Stausee bis zu den
          Spitzen der Taueralpen. Mit wunderschönen Eindrücken kehrten
          wir abends glücklich ins Hotel zurück. Weitere Höhepunkte
          unserer Reise folgten. Das nächste Ziel war Klagenfurt, der
          Landeshauptstadt Kärntens.  Einen ausgiebigen Bummel
          durch die Altstadt ließ uns schnell den Alltag vergessen. Eine
          Erinnerung wird mir an diesem Tag noch lange in Erinnerung bleiben.
          Einige der Gäste ließen sich durch eine Fremdenführerin
          Klagenfurt zeigen, einige, darunter weilte auch ich, unternahmen einen
          Bummel ganz anderer Art. Eine Mitreisende, namens Brigitte, schleppte
          mich mit ihrem Freund Paule ins nächste Juweliergeschäft.
          Nichts ahnend was sie mit dem diesem Besuch verbinden wollte,
          probierte sie ein Dutzend Ringe aus. Als sie dann endlich nach langem
          Suchen den passenden Ring gefunden hatte, mußte auch Paule einen
          Ring ausprobieren. Doch oh Schreck. Keiner der vielen Ringe, die ihm
          Brigitte mit viel Liebe und Hingabe übergestreift hatte, paßte.
          Bis zum Schluß Brigitte die grandiose Idee hatte, Paule möge
          am kleinen Finger sein Glück versuchen. Geschafft. Endlich, nach
          geraumer Zeit, verließen wir etwas genervt das Juweliergeschäft.
          Ich merkte sofort, hier spielte einer nicht mit, natürlich Paule.
          Er war ganz und gar nicht einverstanden was seine Brigitte mit ihm
          vorhatte. Immer wieder redete ich ihm gut zu, wie sehr er sich doch
          freuen könne, so eine reizende Frau  zu bekommen. Doch Paule
          verspürte immer noch keine rechte Lust, sich für den Rest
          seines Lebens, erneut zu binden. Doch Paule hatte die Rechnung ohne
          uns Frauen gemacht, denn noch am gleichen Abend  kaufte ich zwei
          Flaschen Rotwein, um die Verlobung feierlich im herrlichen Park von
          Spittal zu  begehen. Es war für mich einer der schönsten
          Abende überhaupt, die ich an einem  Urlaubsort erlebt habe.
          Mit einem kleinen Schwips kehrten wir ins Hotel zurück. Unterwegs
          begegneten wir drei jungen Österreichern, die dann anschließend
          mit uns zusammen den Abend glücklich und zufrieden beendeten.  
            
           Doch schon am nächsten Tag trug Paule keinen Ring mehr. Was war
          geschehen?  
           Der Ring paßt mir nicht! grinste er freundlich.
          Eine enttäuschte Brigitte hatte das Nachsehen. Wer weiß, ob
          die Verlobung schon bald darauf wieder gelöst wurde? Vielleicht
          sind die Beiden heute ja verheiratet. Es ist immer schade, daß
          man hinterher nichts mehr von den Menschen hört, die einem im
          Urlaub so vertraut geworden waren. Einen weiteren Höhepunkt
          dieser Reise führte uns zum Wallfahrtsort Maria Wörth.
          Diese malerische Wallfahrtskirche vereinigte alle Schönheiten auf
          sich, die sich ein Mensch kaum vorstellen kann, der diesen
          gigantischen Ort nicht selbst gesehen hat.  
           Eine Reise nach Schloss Velden, bekannt durch zahlreiche Heimatfilme,
          unter anderem Ein Schloß am Wörthersee mit Roy
          Black, sowie einen Seerundfahrt auf dem Millstätter See,
          verzauberten die Urlaubstage.  
            
           Eine 3-Länder-Fahrt nach Italien, Tarvisio und nach
          Bled, Slowenien, waren weitere Höhepunkte dieser einmaligen
          Reise. Außerdem gönnten wir uns einen Besuch in die weltberühmte
          Schuhfabrik Garbo-Schuhe, die inmitten von Spittal
          beheimatet ist. Hier konnten wir die neuesten Schuhmodelle günstig
          oder teuer, es kam ganz auf den Geschmack an, erwerben. Mit einem
          bunten Abend endete für uns am nächsten Tag die
          eindrucksvolle Reise. Alles in Allem, ein Besuch nach Spittal lohnt
          sich jeder Zeit, doch in der Sommerzeit, wenn die Heckenrosen blühen,
          wenn die milde Abendsonne durch den romantischen Park scheint und mit
          ihren Strahlen die Abendstunden zum wahren Paradies werden lassen,
          dann gibt es nichts Schöneres auf der Welt, als die kleine,
          romantische Bergstadt auf eigene Faust zu erkunden.   |